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1. Das Altertum - S. 100

1907 - Leipzig : Voigtländer
100 Geschichte der Hörner. chrmichen Seit chrem äußeren Liege verlor die Kirche an innerer Kraft und Kirdje Lauterkeit, da massenhafte Übertritte viel unreines Wesen hineinführten. Der Kaiser selbst befleckte sich durch Ermordung seines Sohnes und seiner Gemahlin; die christliche Taufe empfing er erst fcun vor seinem Tode (337). ' 2. Konstantins Nachfolger. Huf Konstantin folgten seine drei Zlnnl böhne^nach ihrem Tode suchte sein kraftvoller Neffe Zulianus der Abtrünnige das Heidentum wieder zur Herrschaft zu bringen. Doch schon nach kurzer Regierung fand er auf einem Zeldzug in Rfien den Tod; sein letzter Husruf soll gewesen sein: „Du hast gesiegt, Galiläer!" Nach Julian regierten wieder christliche Kaiser. Unter Dolens t der aber nur im Völker- Osten herrschte, begann die große Völkerwanderung, 375; er fiel im rcanöerung Kampfe gegen die Goten bei Mrianopel. Darauf vereinigte der Kaiser Theoäösius noch einmal das ganze römische Reich. 3. Die christliche Ktrche in den letzten Zeiten des römischen Verachtung^iches. Der Kaiser Theodosius der Trohe vernichtete das Heidentums Heidentum, indem er den Götterdienst aufs strengste verbot; das Heidentum bestand von nun an nur noch als Religion der ungebildeten Landbewohner fort. Patriarchen Die 5itze der angesehensten Bischöfe (Patriarchen) wurden Rlejandria, das wiedererstandene Jerusalem, Rntiochia, Konstantinopel und vor allen Rom, dessen Bischöfe sich die „Nachfolger Papst petri" nannten und später ausschließlich den Titel Papst erhielten. Ruftauchende Irrlehren wurden durch Schriften angesehener Kirchenlehrer und durch Beschlusse der Kirchenversammlungen zurückgewiesen. Kirchenvater hervorragende Kirchenlehrer wurden durch den Namen „Kirchenväter" ausgezeichnet, so der gelehrte Bibelübersetzer Hieronymus und der Bischof stugustinus von hippo (in Afrika), der durch seine tiefsinnigen Schriften durch die Jahrhunderte fortwirkte. Zu immer höherer Rchtung gelangte das Mönchtum. Das Bedürfnis der Gemeinschaft führte zuerst in Ägypten die Einsiedler und Ein-Kiöfter Siedlerinnen zusammen; sie stellten an ihre Spitze einen Rbt oder eine Äbtissin. Bald verbreitete sich das Klosterwesen über alle christlichen Länder, wahrend aber die Mönche und Nonnen der Weltlust entsagten Slttenloslg- ^d sich kasteiten, blieb das weltliche Leben aufs tiefste entartet; der Zerfall des Römerreiches nahte heran. 4. Das Ende des weströmischen Reiches. Theodosius ordnete Sche"9395^ f^nem Tode, 395, die Teilung des Reiches unter seine Söhne an. Brftäöius erhielt das Morgenland mit der Hauptstadt Konstantinopel, t)onorms das Rbendland mit der Hauptstadt Rom. Diese Teilung

2. Das Altertum - S. 99

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 64. Römerreich u. Christentum bis zum Untergang d. weströmischen Reiches. 99 mahl aus freiwilligen Beisteuern vorausging. Zur Zeit der Verfolgung wurden die abendlichen Zusammenkünfte der Christen verboten und deshalb beide Teile des Gottesdienstes (unter Wegfall des Liebesmahles) verbunden. Die Nichtgetauften wurden dann vor der Zeier des Abendmahles mit den Worten: Missa est ecclesia (Entlassen ist die Gemeinde!) zum Fortgehen aufgefordert, wovon das Abendmahl den Namen „Ittesse" erhielt. Der Taufe ging ein Unterricht voraus; die zu Belehrenden wurden Xatechumenen (Zuhörer) genannt. Die Kind erlaufe wurde zur Zeit der Verfolgungen Sitte; für die Kinder bekannten die Te aus zeugen oder Paten (von patres, Vater) den Glauben. Die zuerst mit der Taufe verbundene Handauflegung wurde als Firmelung (confirmätio) eine besondere Feier und ein Vorrecht der Bischöfe. 6. Christliches Leben. Die christliche Bruderliebe beseitigte die ungerechten Unterschiede der Stände und Geschlechter, allmählich auch die Sklaverei. 3m Gegensatz zur heidnischen Genußsucht war die christliche Sitte einfach und streng. (Es bildete sich sogar die Vorliebe für ein Leben der Entsagung aus; die Ehelosigkeit ward als verdienstlich angesehen und bei den Geistlichen allmählich zur Regel. Das Beispiel des Ägypters Antonius (um 300) veranlaßte viele, ihr Leben als Einsiedler (Rnachoreten, Eremiten, Mönche, Klausner) zu führen. § 64. Rönterretch und Christentum bis zum Untergang -es weströmischen Reiches 476. 1. Der Steg -es Christentums. Hach Diocletians Abdankung besiegte der christenfreundliche Conslantinus seinen Gegenkaiser Maxentius lonstan-in einer Schlacht am Tiberflusse 312. ctls Sieger zog er in Rom ein, wo man ihm einen breitorigen Triumphbogen errichtet hatte (Tafel Iv, 8). In Gemeinschaft mit seinem Mtkaiser £icinius gewährte er jetzt den Christen im römischen Reiche freie Religionsübung. Durch Überwindung des Cicinius verschaffte er sich die Alleinherrschaft 324; er erhob nun das Christentum zur herrschenden Religion, gewährte ste^des aber dem heidentume noch Duldung. Die kaiserliche Residenz verlegte er tums 324 von Rom nach der Stadt Byzanz am Bosporus, die nach ihm Konstan- uonstcm-tinopel, d. H. Konstantinsstadt, genannt wurde. Residenz Um einen Streit über Thristi Person zu entscheiden, berief er die erste allgemeine Rirchenversammlung (Konzil, Synode) nach Hicäa in Kleinasien, 325. hier siegte die Lehre des Rthanäsiiis, daß Christus tcaa3‘"> Gott wesensgleich sei, über die Behauptung des Artus, daß Christus Gott wesensähnlich sei.

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 109

1906 - Leipzig : Hirt
109 Zeit lebte, die der hundert Jahre nichts als den Greuel der Verwstung, Mord und Raub, Verrat und Grausamkeit gesehen hatte. Klodwigs Bedeutung fr die Weltgeschichte ist nicht zu unterschtzen. Er hat romanische und germanische Stmme zu einem mchtigen Frnkischen Reiche geeinigt; er hat die christlichen Krfte gesammelt, um die christliche Kultur gegen die Strme zu schtzen, die nicht lange nachher der sie hereinbrachen, von Osten durch die heidnischen Slawen, von Sden durch die Araber. Klodwigs Nachfolger. Klodwig teilte sein Reich unter seine Shne. So verlangte es die Sitte der Franken. Diese eroberten das Land der Thringer und Burgund. Die letzten merowirigischen Könige waren Schwchlinge, die die Verwaltung des Landes und seine Verteidigung gegen uere Feinde ihren Ministern berlieen. Ihre hauptschlichste Regiernngshandlnng bestand darin, da sie am 1. Mrz eines jeden Jahres bei der groen Truppenschau, die das Mrzfeld genannt wurde, auf einem mit Ochsen bespannten Wagen erschienen, die Geschenke der Vasallen in Empfang nahmen und sich dann wieder nach Hause begaben. So wurde durch die Unttigkeit der Könige die Stelle des ersten Ministers sehr einflureich, und dieser Einflu wurde dadurch erhht, da sich das Amt in der Familie Pipins von Landen vererbte. Maior domus wurde der erste Minister im merowingischen Reiche genannt, d. h. Verwalter des kniglichen Hauses. Unter dem Namen Hausmeier sind die Inhaber dieses Amtes bekannt und berhmt geworden. Die Hausmeier. Die Hausmeier stammen aus den: heutigen Belgien; denn die Namen Pipin von Landen und Pipin von Heristal^) deuten auf belgischen Ursprung hin. Der bedeutendste Maior domus ist Karl Martell oder Karl der Hammer. Die Geschichte nennt ihn so, weil er die Araber im Jahre 732 zwischen Tours und Poitiers so ent-scheidend schlug, da sie das Frankenland in der Folge nicht mehr betreten haben. Karl Martells Sohn Pipin setzte den König Childerich im Jahre 751 ab und lie sich selbst zum Könige der Franken whlen. Einfhrung des Christentums im Frnkischen Reiche. Am Rhein und an der Donau, wo die Rmer geherrscht und Städte gegrndet hatten, hatte schon seit dem zweiten Jahrhundert nnsrer Zeitrechnung die christ-liche Religion Eingang gefunden. Nicht wenig hatten dazu rmische Soldaten und rmische Kaufleute beigetragen. Klodwigs bertritt zum Christentum fand Nachahmung im ganzen Frankenlande. Auch im Innern Deutschlands wurde unter Klodwig und seinen Nachfolgern die christliche Lehre gepredigt. Die Glaubensboten kamen meist aus Irland oder Sdschottland. So Fridolin, der am Oberrhein predigte und das Kloster Sckingen im heutigen Badeu x) Heristal, jetzt Herstal, liegt an der Bahnstrecke Lttich Mastricht, Landen in der Provinz Lttich.

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 111

1906 - Leipzig : Hirt
Das Zeitalter der Merowmger. Iii khnen Feinde zu rchen. Mit Speer und Schild strmten sie auf den Lagerplatz. Die bermacht war ungeheuer. Die Gefhrten des Bonifatius wollten sich zur Gegenwehr setzen; er aber riet ihnen ab. Da empfing er den Todesstreich, und 52 seiner Gefhrten erlagen mit ihm. Als die Neubekehrten zur Firmung erschienen, fanden sie ein Leichenfeld. Sie trugen die Kunde von dem geschehenen Frevel von Gau zu Gau. Die waffenfhigen Christen straften die beltter. Bonifatius' Leiche wurde nach Fulda gebracht. Groe Scharen des Volkes begleiteten sie. Wo der Trauerzug rastete, wurden Kreuze und spter Kirchen errichtet. Die Kraft des Mannesalters, die Erfahrung des Greisenalters, die Opferfhigkeit einer gotterfllten Seele hat Bonifatius in den Dienst des deutschen Volkes gestellt und dadurch den Ehrennamen Apostel der Deutschen verdient. Die katholische Kirche verehrt ihn als Heiligen. Mohammed. In Arabien bestanden zu Anfang des 7. Jahrhunderts drei Religionen nebeneinander, das Christentum, das Judentum und das Heidentum. Mo-hmmed entnahm einer jeden dieser drei Religionen die Bestandteile, die ihm gefielen, und vereinigte sie zu einer neuen Religion. Diese ist unter dem Namen Islam in der Weltgeschichte bekannt geworden. Mohammed und seine Nachfolger haben diese Religion mit Feuer und Schwert ausgebreitet. In Asien dehnten die Kalifen, so heien die Nachfolger Mohammeds, ihre Herr-schaft bis zum Indus aus; auch die alten Kulturlnder Nordafrikas wurden ihnen Untertan. Zu Anfang des 8. Jahrhunderts drangen die Araber dann in Spanien ein, eroberten das Land zum grten Teil und beherrschten es bis 1492. Dann berschritten sie die Pyrenen und wrden sich auch in Frankreich ansssig gemacht haben, wenn nicht Karl Martell durch die bedeutungsvolle Schlacht zwischen Tours und Poitiers sie daran gehindert htte. Die Religion Mohammeds zhlt heute noch ungefhr 200 Millionen Bekenner. Davon fallen 100 Millionen auf Afrika, 3 Millionen auf Europa, der Rest auf Asien. Der Kultureinflu des Islam ist sehr ungnstig gewesen; auf das Familienleben hat er in hchst nachteiliger Weise eingewirkt. Aus dem freien Weibe hat er eine Gefangene gemacht. Die mohammedanische Frau ist von der Bildung, von dem ffentlichen Leben, ja sogar von dem Gotteshause, der Moschee, ausgeschlossen. Da sie dadurch der Unwissenheit und der Trgheit verfallen ist, da sie ihre Zeit mit Rnkeschmieden ausfllt, ist nicht zu ver-wundern. Weil dem Mohammedaner die Vielweiberei erlaubt ist, fehlt dem Haushalt die treue, leitende Hand. Ferner ist mit dem Islam die Sklaverei verwachsen. Wenn auch die Gesetze eine milde Behandlung der Sklaven vor-schreiben, so haben doch die Berichte der die emprenden Sklavenjagden in Afrika bewiesen, da die Milde tatschlich nicht gebt wird. Auf wirtschaftlichem Gebiete zeigt sich in allen Lndern, in denen der Islam herrscht, ein Niedergang des Volkswohlstandes. Den Richtern fehlt die Gerechtigkeit, den Beamten die Ehrlichkeit. Viele blhende Städte sind unter der mohammedanischen Miwirtschaft in Trmmer zerfallen und ihre Bewohner in Barbarei versunken.

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 110

1906 - Leipzig : Hirt
110 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu Karl dem Groen. grndete, St. Gallus, der am Bodensee die Lehre Christi verkndete und den Grund zu St. Gallen legte, Kilian, der das Kloster Wrzburg baute. St. Goar, von dem das liebliche Stdtchen am Mittelrhein den Namen noch heute bewahrt, predigte in jener Gegend. Er stammte aus Sdfrankreich. Der berhmteste von allen ist Bonifatius. Bonifatius. Bonifatius wurde um das Jahr 680 zu Kreton in England geboren. Seine Familie war wohlhabend, und der Vater sah es nicht gern, da sich der vielversprechende Sohn dem klsterlichen Leben widmen wollte. Dieser setzte aber seinen Willen durch und wurde ein gelehrter Mnch und ein beliebter Lehrer. Viele seiner Schler sind spter Mitarbeiter an seinem Missionswerke geworden. Im Jahre 716 unternahm er eine Missionsreise zu den Friesen. Diese war erfolglos. Sein Missionseifer wurde dadurch nicht verringert. Er reiste nach Rom, um vom Papste Segen und Austrag zur Bekehrung Deutschlands zu erbitten. Papst Gregor Ii. gab ihm den Auftrag, die wilden Völker Germaniens zu besuchen, um zu erforschen, ob die un-bebauten Gefilde ihrer Herzen von der Pflugschar des Evangeliums zu beackern seien und den Samen der Predigt aufnehmen wollten". Nun begann Bonifatius von neuem seine Missionsttigkeit. In Thringen und Bayern, in Friesland und Hessen predigte er. Bei Geismar, in der Nhe von Kassel, fllte er die Eiche des Gottes Donar, und da der Donner-gott den Frevler nicht strafte, zweifelten die Bewohner jener Gegend an seiner Macht und wandten sich der Lehre zu, die Bonifatius verkndigte. Mehrere Klster hat er gegrndet, von denen das berhmteste Fulda ist. Die kirchlichen Verhltnisse Bayerns hat er geordnet, in Hessen, Thringen und Franken die kirchliche Einheit durch Abhaltung von Konzilien ge-frdert. In allen wichtigen Fragen der Lehre und der kirchlichen Verfassung holte er schriftlich oder mndlich Rat bei dem Papste in Rom ein. Seine eifrige Ttigkeit hat weder des Erfolges noch der Anerkennung entbehrt. Papst Gregor Il, der mit liebevoller Aufmerksamkeit seine Missionsttig-feit leitete und ihm den Schutz des mchtigen Karl Martell gesichert hatte, weihte ihn in Anerkennung seiner groen Verdienste zum Bischof, und von Gregor Iii. erhielt er die Wrde eines Erzbifchofs. Mainz war sein Sitz; alle brigen deutschen Bischse wurden ihm unterstellt. Gegen Ende seines Lebens trat noch einmal der erste Gedanke seiner Jugend vor seine Seele. Bei den Friesen hatte er seine Missionsttigkeit begonnen, bei ihnen wollte er sie beschlieen. Diesmal hatte er bessern Erfolg; aber dadurch zog er sich den Neid der Heiden zu. Der 5. Juni 754 war zur Firmuug vieler Neugetauften bestimmt. In der Gegend der heutigen Stadt Dokkum im hollndischen Westsriesland hatte er Zelte aufschlagen lassen. Aber vor den Firmlingen erschien ein Haufe heidnischer Friesen, die sich verschworen hatten, ihre vaterlndischen Götter an dem

6. Alte Geschichte - S. 99

1886 - Berlin : Hofmann
§ 49. Das Christentum. gg zeugungstreue der Bekenner war eine ganz außerordentliche, mitten in der Zweifelsucht jener Zeit wunderbare (Märtyrer). Dieselbe bestand harte Probeu in den sogenannten Christen Verfolgungen, deren man zehn unterscheidet; die schrecklichsten waren die unter Kaiser Nero (ca. 60 n. Chr.) und Diokletian (ca. 60 300). Endlich wurde das Christentum durch Kaiser Konstantin 300 (ca. 333) als Staatsreligion zugelassen und sein Sieg über 333 das Heidentum war endgiltig entschieden. Aber gerade mit seiner größeren Ausbreitung und mit der Sicherheit gegen äußere Feinde wuchs im Christentum- die bereits frühzeitig verhängnisvolle Spaltung in verschiedene Bekenntnisse. Einer der größten und gefährlichsten Gegensätze in der Christenheit selber war der zwischen Arianern und Athanasiaueru, von denen jene behaupteten, daß Christus nur Gott ähnlich, diese, daß er ihm gleich sei (mit ihm eins). Der Streit wurde i. I. 325 auf dem Konzil (Kirchenversammlung) zu Nieäa zu 325 gunften der Athanasianer entschieden. Die Lehre der letzteren wurde daher schließlich die allgemein angenommene („katholische"), besonders als der mächtige Frankenkönig Chlodwig (ca. 500) sich ihr 500 anschloß und gemeinsam mit dem römischen Bischof (Papst) ihre Stütze wurde. ^ Der christliche Gottesdienst und Kultus nahm früh-zeitig feste Formen an. Das Leben der Christen hatte von Ansang an einen besonders im Orient vorkommenden eigenartigen Zug: den Trieb zur Einsamkeit, zur Einsiedelei. Indem sie durch strenge Enthaltung von allem weltlichen Treiben ein gottgefälliges Werk zu thun glaubten, zogen sich einzelne Männer in Wälder und Wüsten zurück (Eremiten), wo sie ein den frommen Übungen und der Beschaulichkeit gewidmetes Leben führten. Ähnlich war das Bestreben, welches die Gründung von Klöstern (monasteria) ver--stntaßte. Das Klosterwesen fand ebenfalls feine Entstehung im Oriente (der Ägypter Antonius) und wurde erst nachher (durch deit heil. Benedictns von Nursia ca. 525) nach Europa verpflanzt 525 (erstes ^Kloster in Europa auf dem Monte Casino in Italien; nach dent Vorbilde desselben entstanden bald unzählige andere Bene-diktinerklöster).

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 111

1900 - Leipzig : Hirt
Bonifatius. __m habend, und der Vater sah es nicht gern, da der vielversprechende Sohn sich dem klsterlichen Leben widmen wollte. Dieser setzte aber seinen Willen durch und wurde ein gelehrter Mnch und etn beltebter ^ehrer. Viele seiner Schler sind spter die Genossen seines Mtsstonswerkes ge- Jm Jahre 716 unternahm er eine Missionsreise zu den Friesen. Diese war erfolglos. Sein Missionseifer wurde dadurch nicht verengert Er reiste nach Rom, um vom Papste Segen und Auftrag zur Bekehrung Deutschlands zu erbitten. Papst Gregor Ii. gab ihm den Auftrag. Die wilden Völker Germaniens zu besuchen, um zu erforschen, ob dte unbebauten Gefilde ihrer Herzen von der Pflugschar des Evangeliums zu beackern seien und den Samen der Predigt aufnehmen wollten." Nun begann Bonifatius von neuem seine Missionsthtigkeit. In Thringen und Bayern, in Friesland und Hessen predigte er. Bet Geismar, m der Nahe von Kassel, fllte er die Eiche des Gottes Donar, und da der Donnergott den Frevler nicht strafte, zweifelten die Bewohner jener Gegend an der Macht desselben und wandten sich der Lehre zu, dte Bonifatius ver-kndigte. Mehrere Klster hat er gegrndet, von denen das berhmteste Fulda ist. Die kirchlichen Verhltnisse Bayerns hat er geordnet, m Hessen, Thringen und Franken die kirchliche Einheit durch Abhaltung von Konzilien gefrdert. In allen wichtigen Fragen der Lehre und ktrch-lichen Verfassung holte er schriftlich oder mndlich Rat bet Dem Papste zu Rom ein. Seine eifrige Thtigkeit hat weder des Erfolges noch der Anerkennung entbehrt. Papst Gregor Ii., der mit liebevoller Aufmerksamkeit seine Missionsthtigkeit leitete und ihm den Schutz des mchtigen Karl Martell gesichert hatte, weihte ihn in Anerkennung seiner groen Ver-dienste zum Bischof, und von Gregor Iii. erhielt er die Wrde emes Erzbischofs. Mainz war sein Sitz; alle brigen deutschen Btschofe wurden ihm unterstellt. . Gegen Ende seines Lebens trat noch einmal der erste Gedanke ferner Jugend vor seine Seele. Bei den Friesen hatte er seine Missions-thtigkeit begonnen, bei ihnen wollte er sie beschlieen. Diesmal hatte er besseren Erfolg, aber dadurch zog er sich den Neid der Heiden zu. Der 5. Juni 754 war zur Firmung vieler Neugetauften bestimmt, sn der Gegend der heutigen Stadt Dokknm im hollndischen Westfriesland hatte er Zelte aufschlagen lassen. Aber vor den Firmlingen erschien etn Haufe heidnischer Friesen, die sich verschworen hatten, ihre ^vaterlndischen Götter an dem khnen Feinde zu rchen. Mit Speer und Schild strmten sie auf den Lagerplatz. Die bermacht war ungeheuer. Die Gefhrten des Bonifatius wollten sich zur Gegenwehr setzen; er aber riet ihnen davon ab. Da empfing er den Todesstreich, und 52 seiner Gefhrten erlagen mit ihm. Als die Neubekehrten zur Firmung erschienen, fanden

8. Geschichte des Alterthums - S. 45

1852 - Weimar : Albrecht
45 ihre frühesten Reisen nach Indien bereits nn ^zwölften Jahrhundert unternommen haben. An der Westküste war Surashtra ein arisches Reich. Die zwei Hauptvölker Madhjadepas waren die Kuru und die Pankala. Von' den Kuru wurde die Stadt Hastinapura ge- grüudet. Der Herrschersitz eines großen Reiches war Magadha, dessen König Garasandha viele Könige überwunden und viele Stämme des arischen Volkes aus ihren Sitzen vertrieben hatte. Die weitere Verbreitung der arischen Religion und Herrschaft und das letzte Drängen der arischen Stämme unter einander schildert ein zweites episches Gedicht, Mahabharata. Es erscheinen darin die westliche- ren Völker am Indus und der fünf Ströme mit den östlicheren im Kampfe. Das mächtige Geschleckt der Pandava, an der Spitze der östlicheren Völker, besiegt die Könige der Kuru und verdrängt sie vom Throne. Die Sage hat eine ganze Periode der Geschichte in den Verlauf von wenigen Jahren und das letzte Drängen der ari- schen Stämme unter einander in eine einzige große Schlackt von achtzehn Tagen zusammengefaßt. Ein für die indische Geschichte höchst wichtiges Ereigniß ist das Auftreten Buddha's. Von den sehr abweichenden Angaben über das Jahr seines Todes hat die der südlichen Buddhisten, der Singhalesen, die größte Wahrscheinlichkeit für sich. Nach dieser Angabe starb Buddha 543 vor Ch. Er hieß nach seinem Familien- namen H'akjamuni, der Einsiedler aus dem Geschlecht der H'akja; er nannte sich selbst ^iramana-Gautama oder den Einsiedler aus der Familie des Gotama. Er war der Sohn eines Königs und be- stimmt der Nachfolger in der Regierung zu werden; er erhielt nicht nur Unterricht in dem Gebrauche der Waffen, sondern auch in den Künsten und Wissenschaften. Als er sechzehn Jahre alt war, wurde er mit drei Frauen verheirathet und verlebte die ersten 28 Jahre seines Lebens in den drei ihm von seinem Vater erbauten Palästen, den Genüssen ganz hingegeben. Im neun und zwanzigsten Jahre erwachte in ihm das Nachdenken über die Vergänglichkeit und den ewigen Wechsel der Dinge, und er beschloß, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um über die Mittel nachzusinnen, durch welche die Welt von den Uebeln befreit werben könne. Er führte den Ent- schluß gegen den Willen seines Vaters aus, verließ seine Frauen und seine Paläste, schnitt sich die Haare ab, zog seine kostbare Klei- dung aus und ein gelbes Kleid an und wanderte, von Almosen lebend, zu den Einsiedeleien berühmter Brahmanen. Bald eignete er sich deren ganze Wipenschaft an, und es sammelten sich Schüler um ihn. Er erkannte aber, daß die Lehren und ascetischen Uebun- gen der Brahmanen nicht zur Befreiung führen könnten. Er ver- ließ mit seinen fünf Schülern die Einsiedelei und zog sich zurück nach einem Dorfe, wo er sich sechs Jahre den härtesten Kasteiungen und der Entsagung der Nahrung unterwarf und ununterbrochenem Nachdenken hingab. Er sah jedoch zuletzt ein, daß die zu weit ge- triebene Enthaltsamkeit von Nahrung auch die Geisteskräfte schwäche und beschloß wieder etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Als er dieses that, verließen ihn seine Schüler, weil er dadurch sein Ge- lübde gebrochen hatte, ^akjamuni versenkte sich nun unter einem Buddha.

9. Altertum und Mittelalter - S. 52

1914 - Meißen : Schlimpert
c) Sonderbildungen im Reiche. I. Oie Schweizer Eidgenossenschaft. 1291 Ewiger Bund von Schwyz, Uri, Unterwalden. .1815 Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold I. von Österreich. Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen. Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Beru (— 1350). 1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold Iii. von Österreich. 1388 Sieg der Schweizer bei Näfels über die Österreicher. 2. Der süddeutsche ötädtekrieg. 1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes bei Reutlingen über Ulrich von Württemberg. Ritterbündnisse („Löwenbund" u. a.). Anschluß des rheinischen Städtebundes an den schwäbischen (1381). 1388 Niederlage der schwäbischen Städte bei Döffingen durch Eberhard von Württemberg. Niederlage der rheinischen Städte bei Worms durch Pfalzgraf Ruprecht. 1389 Egerer Landfriede: Auflösung der Städtebündnisse. 3. Die Hanse in Norddeutschland. Kaufmannshansen in Wisby, Nowgorod, Brügge, London, Bergen. 1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck. 1295 Verlegung des Oberhofes (für die deutschen Kaufleute in Nowgorod) von Wisby nach Lübeck. 1340 Die wendischen Städte helfen Waldemar Iv. Attertag auf den dänischen Thron. 1361 Waldemar Iv. plündert Wisby. 1367 Kölner Konföderation gegen die Könige von Dänemark und Norwegen. 1370 Friede von Stralsund: Demütigung Dänemarks und Machthöhe der Hanse. 4. ßliite und Verfall des deutschen Ordensstaates. 1309 Siegfried von Feuchtwangen verlegt den Hochmeistersitz nach der Marienburg (uach der Erwerbung Pomerellens). 1351—1382 Machthöhe des Ordensstaates unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode. 1370 Sieg bei Rudau über die Litauer.

10. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 108

1866 - Leipzig : Teubner
108 Thebanische Hegemonie. 6. Die Schlacht bei Leuktra 371 (Xen. Hell. Vi, 4, 4—16). O Kxeo^ißqoxog avaßag and xrjg ftaxdxxrjg, ¿Gxqaxone- dsvgaxo ev Asvxxqotg xrjg &Egnlxrjg. ol ds &rjßalol Egxqaxo- nsdsvgavxo Eni xd anavxqtxqv Xotptp ov noxv dlaxsinovxsg, ovdsvag £%ovxeg Gv^i^dxovg axx' rj xovg Botcoxovg. Evfta drj xco Kleo^ißqoxa ot [iev xpcxoc nqogcovxsg sxsyov, iß Kxeo^l- ßgoxf, El dtprjgelg xovg Grjßalovg ccvev [idxrjg, Xlvdvvsvgsig vno xrjg ndxsag xd Eg%axa na&Elv. dvayivrig&rjgovxal yag Gov xal 0x8 Elg Kvvog Xecpaxag dcpix6[Xevog ovdsv xrjg %d^ag xdv &rj- ßcclcov idrjcogag, xal oxs vgxeqov öxqocxevcov anexqovg&rjg xrjg E^ißoxrjg, ’Ayijgläaov asl E[ißcca.aovxog dta xov Kt&alqdvog. Eineq ovv 7] Gavxov xrjdst rj xrjg naxqidog ¿nl&v^Lelg, dxxeov snl xovg dvdßag. ol {lev cpcxoi xolccvxu Eäsyov. ol d' evccvxlol , Nvv dtj, scpagav, Öt]Xcogel 6 avrjq Et xd ovxl xrjdsxat xdv &r\ßaicov^ codnsq Xeyexcu. o (xev drj Kxsofißqoxog xavxa dxovcov naga- £,vvexo ngog xd [ia%r]v Gwanxsiv. xdv d’ av &rjßaicov ol ngos- Gxdxsg ¿Xoyct,ovxo dg st na%olvxo, dnogxrjgotvxo (isv cd ns- Qlolxcdsg avxdv noxsig, avxol ds noxioqxrjöoivxo’ el ds [ir/ ¿'|ot o drj^iog o Orjßcilav xdnixrjdsia, oxi xtvdvvsvgol xal rj nohg avxolg Evavxca ysvegftai. dxs ds xal nscpevyoxsg nqogd'ev nox- Xol avxdv s’Xoyctjovxo xqelxxov sivat ^a^o^ievovg anod'vrjöxslv rj naxtv tpevyslv. ngog ds xovxoig naqs&dqqvve ¿iev xl avxovg xal o 'iqr]6^Log o Xsydfisvog dg öeol Evxav&a Aaxsdaiiioviovg rjxxrjd'rjval Ev\ta xo xdv naq&Evcöv rjv ^Lvrj^ia, at Xsyovxat dta xo ßiand'ijval vno Aaxsdal^Lovlcov xtvdv anoxxelvat savxag. xal ixogfirjgav drj xov xo xo [ivrj[ia ol &rjßalol ngo xrjg ^Lct^g. anrjy- ysxxexo ds xal ex xrjg noxscog avxolg dg ol xe veco navxsg avxoyta- 4. ev Aevztqols. Ungefähr andert- halb deutsche Meilen südwestlich von Theben lag der offene Flecken Leuktra in einer baumlosen Ebene, welche nördlich von einer Reihe niedrer Hügel begrenzt wird.— eig Kvvog xsqoalccg, nämlich dem boio- tischen, welches nordwärts von The- den zu suchen ist. Hier lagerte Kl. nach der Befreiung Tebens 378 eine Zeitlang, wagte aber nichts zu un- ternehmen.— votsqov, i. J. 376 ver- suchte Kl. gegen Theben zu ziehen, ward aber beim Uebergange über den Kithairon von der boiotischen und athenischen Besatzung der Hö- hen zum Rückzuge gezwungen. — trjg Tt. Ertld'vfiaig, d. h. wenn du nicht verbannt werden willst. — o Xqrioilog. Nach Diodor.^Xv, 54 lautete die Lokalsage: Asvxtqog r;v, et cp ov xo tcbslov x ovxo ea^s xrjv 7tqogrjyoqlav. xovxov &vyaxeqccg ncd K^Kssdoov xtvog o[loloag kopag ngeo- ßetg Aakesatpovicov eßidaavxo' at de vßqig&eißal xrjv Gvfupoqav ovk
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